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Ab in die Selbstständigkeit! – Das Praxisgründerseminar hat den Startschuss gegeben

Die Entscheidung den alten Job aufzugeben und eine eigene Tierarztpraxis zu eröffnen erfordert Mut und gute Vorbereitung. Das dachte sich auch die Tierärztin Lydia Klemer von der Tierarztpraxis Alt-Buch: Sie meldete sich zu einem TVD-Praxisgründerseminar an und bereut es bis heute nicht. Denn das war der Startschuss in ihre Selbstständigkeit…

Warum wollten Sie Tierärztin werden?

Das ist mein Traum aus frühester Kindheit, aus dem ich nie rausgewachsen bin. Ich habe schon immer viel mit Tieren zu tun gehabt und habe ihre Gesellschaft gesucht. Naturwissenschaften interessieren mich und so kam eins zum anderen. Ich schätze auch heute noch die abwechslungsreiche Arbeit – eine spannende Mischung aus Routine und immer neuen „Rätseln“, die es zu lösen gilt. Und dann ist da noch das gute Gefühl, wenn man einem Tier (und seinem Besitzer) geholfen hat. Es gibt keinen anderen Beruf, von dem ich mir vorstellen kann, ihn bis zur Rente zu machen.

Seit wann war für Sie klar, dass Sie sich selbstständig machen möchten?

Eigentlich wollte ich es erst gar nicht. Ich habe die Vorteile eines Angestelltenverhältnisses immer geschätzt, insbesondere in einem größeren Team mit viel fachlichem Austausch. Allerdings war der Nachteil in meinem Fall finanzieller Natur. Das Gehalt reichte einigermaßen zum Leben, aber eine Verbesserung war in meiner Region nicht in Sicht (zumindest nicht, wenn ich mein Privatleben nicht völlig aufgeben wollte). So fing ich an mit dem Gedanken über die Möglichkeit einer Selbstständigkeit zu spielen, als meine Tante mir anbot ihre Praxis zu übernehmen…in 4 Monaten. Ab da musste ich mich schnell schlau machen.

Was waren dafür die ausschlaggebenden Gründe?

Im Prinzip war ich mit meiner Stelle damals zufrieden. Zwischenmenschlich hat das Team super zusammengepasst und fachlich war die Arbeit herausfordernd, aber nicht überfordernd. Es waren also primär wirtschaftliche Aspekte. Die Chancen mein Gehalt zu steigern, ohne meine Familie zu entwurzeln oder mich wieder in einer Klinik zu „versklaven“, gingen gegen Null. Nach Durchsicht der betriebswirtschaftlichen Auswertungen (BWA) sah es so aus, als könne ich mein „Gehalt“ mit überschaubarem Mehraufwand in absehbarer Zeit verdoppeln. Und wenn ich mich geschickt anstelle, könnte vielleicht sogar noch etwas mehr dabei rumkommen.

Natürlich hat es auch seinen Reiz der eigene Chef zu sein. Ich habe zuvor in sieben Praxen gearbeitet, hospitiert oder Vertretungen gemacht und überall Vor- und Nachteile verschiedener Arbeitsweisen kennengelernt. Da kribbelt es in den Fingern, die eigenen Ideen umzusetzen.

Und zum Schluss gab es auch noch ein paar pragmatische Gründe: 1. Diese spezielle Praxis liegt ideal zwischen Kita und Wohnort. 2. Mein Vater hat sich bis dato um die IT gekümmert und 3. Meine Tante konnte mir mit Rat und Tat zur Seite stehen. So eine Gelegenheit wäre so schnell nicht mehr gekommen…

Wie sind Sie das Projekt angegangen?

Nach einem längeren Gespräch mit meiner Tante über die Details der Praxis und warum sie aufhören will (im Rentenalter ist sie nämlich noch nicht), habe ich einen befreundeten Finanzberater kontaktiert und bin mit ihm die BWAs und das Angebot durchgegangen. Es wurde schnell klar, dass die Praxis mich nicht reich machen, aber dennoch eine Verbesserung meiner finanziellen Situation bringen würde, wenn ich mich geschickt anstelle.

Es wurde aber auch klar, dass ich kompetente Unterstützung benötige, von jemandem, der sich mit den Besonderheiten von Tierarztpraxen auskennt. Also habe ich ein TVD-Praxisgründerseminar besucht. Von da an ging alles ganz schnell.

Wie sind Sie auf TVD aufmerksam geworden und was war der Grund, wieso Sie TVD um Unterstützung baten?

Wie die meisten Tierärzte habe ich TVD schon im Studium kennengelernt. Allerdings habe ich als Studentin nie an einem Praxisgründerseminar teilgenommen, da ich mich zu dieser Zeit eigentlich nicht selbstständig machen wollte (und hätte ich damals so ein Seminar besucht, hätte mich das in meiner Entscheidung wahrscheinlich sogar noch bestärkt!).

Ich war nun an einem Punkt, wo ich mir fast sicher war, dass ich das Angebot meiner Tante annehmen wollte, aber dringend Unterstützung bei den rechtlichen, steuerlichen und organisatorischen Problemen brauchte, die eine Übernahme so mit sich bringt. Also habe ich mich entschieden, mir auf einem Seminar zunächst einen Überblick zu verschaffen. Das hat sich ausgezahlt!

Wie fanden Sie das TVD-Praxisgründerseminar?

Ich fand es sehr hilfreich. Hätte ich es besucht, um herauszufinden, ob ich mich grundsätzlich selbstständig machen möchte, wäre ich vom Umfang und den vielen Aspekten, die mit der tierärztlichen Tätigkeit so gar nichts zu tun haben, eventuell abgeschreckt worden.

Aber mit meinem konkreten Projekt im Rücken und dem Wissen, dass ich es möchte, aber noch nicht weiß wie, war es ein sehr guter Leitfaden für die nächsten Schritte und ein guter Weg, kompetente Partner zu finden. So hat mich bzw. uns der Rechtsanwalt Herr Althaus von tiermedrecht (Netzwerkpartner von TVD) rechtlich durch die Übernahme begleitet und ich habe meine jetzigen Steuerberater auf dem Praxisgründerseminar kennengelernt.

Welche Themen waren beim Praxisgründerseminar besonders interessant?

Mir bot sich ein sehr gelungener Querschnitt durch alle wichtigen Aspekte der Gründungsphase, von denen ich keine Ahnung hatte. Für denjenigen, der erstmal einen Überblick haben möchte, was so alles bei einer Gründung auf ihn zukommt, mögen die steuerlichen Aspekte und Finanzierungsmodelle vielleicht zu weit ins Detail gehen, aber für mich waren es genau die richtigen Antworten zur richtigen Zeit, auf die Fragen, die ich allein nicht hätte stellen können. Es hat mir aufgezeigt, in welchen Themengebieten ich mich allein durcharbeiten kann und wo ich unbedingt Unterstützung brauche, insbesondere, da die Zeit für mich sehr knapp war.

Ich weiß nicht, ob ich ohne das Praxisgründerseminar an den Punkt gekommen wäre, an dem ich heute bin. Auf jeden Fall habe ich mich danach besser auf die neuen Herausforderungen vorbereitet gefühlt.

Wobei konnte Sie unser Berater besonders unterstützen?

Meine TVD-Berater Julian Knierim und Jürgen auf der Landwehr haben mich besonders beim Businessplan, der Finanzierung und anschließend beim Versicherungskonzept unterstützt. Und es war ein gutes Gefühl, kompetente Ansprechpartner bzw. ein ganzes Netzwerk für alle Fragen im Hintergrund zu wissen. Versicherungen, Finanzen, Steuern und Recht: Das sind alles Dinge, mit denen ich eigentlich nie zu tun haben wollte. Eigentlich ein weiterer Grund, mich nicht selbstständig zu machen. Nun musste ich da durch.

Was waren die größten Herausforderungen bei der Gründung?

Der Businessplan und der Antrag der Finanzierung war definitiv zu Beginn die größte Herausforderung, auch wenn es rückblickend mit der Hilfe von Herrn Knierim und Herrn Auf der Landwehr nur halb so schwierig war, wie befürchtet. Der Mietvertrag war nochmal kritisch und hätte beinahe das ganze Projekt gefährdet. Aber mit Unterstützung von Herrn Althaus von tiermedrecht blieb es bei einem kurzen Schreckmoment.

Die nächsten größeren Herausforderungen kamen dann mit dem Arbeitsalltag. Ich hatte das Glück, eine laufende Praxis mitsamt Team nahtlos zu übernehmen. Ich musste aber schnell feststellen, dass eigentlich fast nichts so lief, wie ich es mir vorgestellt hatte. Eine von zwei TFAs wurde eine Woche vor der Übernahme langfristig krank (inzwischen berufsunfähig), sodass ich innerhalb einer Woche eine neue TFA finden musste. Und dann gaben auch noch verschiedene Geräte, die bis dato zuverlässig funktioniert hatten, den Geist auf. Die größte Herausforderung ist also, sich immer wieder in Themen einzuarbeiten, mit dem das „Tierarzt Sein“ wenig zu tun haben, sich auf das Unerwartete einzustellen und bei Rückschlägen nicht den Mut zu verlieren.

Was sind ihre Ziele für die nächsten Jahre?

Ich möchte es schaffen, dass die Praxis (weiterhin) stabil läuft, sodass ich mir keine finanziellen Sorgen um meine Familie und meine Angestellten in der Praxis machen muss. Schöne wäre es, an einen Punkt zu kommen, wo das Organisatorische so eingespielt ist, dass ich mich auf das fachliche Vorankommen konzentrieren kann. Ich würde gern noch eine Weiterbildung zum FTA für Kleintiere machen und dann gern den Status quo halten. Ich möchte gute Medizin machen und meinen Patienten bestmöglich helfen. Die Voraussetzungen dafür möchte ich mir schaffen. Und ich möchte, dass auch meine Angestellten ein gutes Leben bei mir haben.

Welche Tipps würden Sie Kolleginnen und Kollegen geben?

Ich kann professionelle Unterstützung nur empfehlen! Ich habe gelernt, dass man beim Übernahme- und Mietvertrag keine halben Sachen machen sollte und besser auch etwas Geld in die Hand nimmt, um nicht wegen eines Standardvertrages später Probleme zu bekommen.

So, wie wir Tierärzte empfehlen, nicht nur Dr. Google zu fragen, wenn das Tier krank ist oder gar selbst nach Ratschlägen aus Foren behandeln, kann ich nur empfehlen Fachleute hinzuzuziehen, wenn man eine Praxis gründen bzw. übernehmen möchte. Alles andere ergibt sich dann von selbst, in die eine oder die andere Richtung. Vielleicht ist ja auch die Erkenntnis, dass das scheinbar verlockende Angebot doch nicht so gut ist, eine wichtige! Ab einem bestimmten Punkt gibt es keinen einfachen Weg zurück mehr, also sollte man sichergehen, dass man die ersten Schritte auf dem richtigen Weg gemacht hat. Und es ist immer mehr Arbeit, als man anfangs denkt.

Trauen auch Sie sich in die Selbstständigkeit!

Unsere Praxisgründerseminare richten sich an alle, die den Traum der eigenen Tierarztpraxis wahr werden lassen möchten. Wir vermitteln Ihnen die wichtigsten Grundlagen zu den Themen Businessplan, Finanzierung, Absicherung, Steuern, Recht und Marketing. Bei der Auswahl unserer Referenten setzen wir ausschließlich auf Profis mit Branchenerfahrung. Ob Praxisübernahme oder Neugründung, Klein- oder Großtier – zwischen den Vorträgen bleibt ausreichend Zeit für die individuellen Fragen auf dem Weg in Ihre tierärztliche Selbstständigkeit.

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