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Praktikum im Tiermedizinstudium: Aus der Sicht als Tierärztin, die jetzt Studierende betreut, erkenne ich schnell, ob ein Studierender wirklich motiviert ist

Das Praktikum in einer Tierarztpraxis, Tierklinik, öffentlichen Einrichtung oder einem anderen Unternehmen während deines Tiermedizinstudiums kann der erste wichtige Schritt für deine Karriere sein. So erging es auch Saara: Sie ist 29 Jahre alt und seit zwei Jahren fertige Tierärztin. In ihrem Tiermedizinstudium in Berlin hat sie ihr praktisches Jahr mit allen Tierarten verbracht, u.a. 2 Wochen in ihrer Heimat Finnland. In ihrem heutigen Berufsalltag in einer Pferdeklinik betreut sie auch Studierende und gibt Tipps, worauf es vor und während dem Praktikum im Studium der Tiermedizin ankommt.

TVD: Wie hast du deine Praktika verbracht?

Saara: Das erste Praktikum habe ich in einer Gemischtpraxis mit Kleintieren und Nutztieren verbracht, zusätzlich haben wir in kleinen Rahmen Tauben und Zirkustiere betreut sowie Fleischuntersuchungen bei kleinen Schlachtbetrieben durchgeführt. Den längsten Abschnitt habe ich in einer größeren Gemeinschaftspraxis verbracht, die alle Tierarten mit eigenen Teams betreut hat. Zum größten Teil war ich in der Pferdefahrpraxis beschäftigt (insgesamt 7 Wochen in 2 Abschnitten), die restlichen Wochen auf die Kleintiere und Nutztiere verteilt. Zwischendurch habe ich noch einen kleinen Abstecher in meine Heimat nach Finnland gemacht und habe dort 2 Wochen in einer Pferdeklinik verbracht.

TVD: Welche Erwartungen hattest du an deine Praktika?

Saara: Möglichst viele praktische Erfahrungen sammeln! Egal, ob es nur um den Umgang mit verschieden Tierarten ging oder das Durchführen von Untersuchungen, Eingriffen etc. Außerdem war es mir wichtig, Ideen zu bekommen, wo ich mich nach dem Studium bewerben könnte.

TVD: Was hat dir am Praktikum am meisten gefallen?

Saara: Endlich die theoretisch erlernten Sachen praktisch durchführen zu dürfen. Egal ob es nur um i.v. Injektionen oder Blutentnahmen handelte oder die Teilnahme an einer OP.

TVD: Wie bist du auf deine Praktikaplätze aufmerksam geworden?

Saara: Alle meine Praktika waren Empfehlungen von Kommilitoninnen aus höheren Semestern. Ich habe die empfohlenen Tierarztpraxen/-kliniken telefonisch kontaktiert und anschließend eine schriftliche Bewerbung geschickt. Teilweise habe ich vor dem Praktikum ein paar Tage in der Praxis verbracht, um die Praxis und das Team kennenzulernen.

TVD: Gab es Herausforderungen bei der Suche?

Saara: Am Schwierigsten war es alle Praktika zeitlich passend zu legen, vor allem, wenn die Praxis bereits Anfragen für Praktika hatten und ich meinen Plan dann entsprechen umändern musste.

TVD: Wie hast du dich anschließend auf dein Praktikum vorbereitet?

Saara: Ich habe mir vorher immer die Webseiten der Tierarztpraxen bzw. -kliniken genau durchgelesen, um die Arbeitsweisen und das Team schon etwas kennenzulernen. In einer Praxis war ich vor dem Praktikum bereits zum  „Probearbeiten“, um mich mit den Arbeitsabläufen vertraut zu machen. Zusätzlich habe ich mir die Propädeutik der entsprechen Tierarten durchgelesen und dafür gesorgt, dass ich für das Praktikum Fachbücher aus der Unibibliotek hatte, wo ich bei Bedarf Sachen nachlesen konnte.

TVD: Was würdest du deinen Kommilitonen mit auf den Weg geben?

Saara: Bei der Praktikasuche am besten Tierarztpraxen bzw. -kliniken aussuchen, die über Empfehlungen kommen. Im Voraus sollte sich jeder Gedanken machen, was man in dem jeweiligen Praktikum lernen will und dann entsprechen den passenden Praktikumsplatz suchen. Es ist immer empfehlenswert, sich vorher zu informieren, was von einem erwartet wird, was für eine Ausrüstung man benötigt, etc.  Im Optimalfall die Tierarztpraxis/ -klinik einfach bereits im Vorfeld besuchen, um das Team und die Arbeitsweise kennenzulernen. So schützt man sich selbst vor unschönen Überraschungen. Es schadet auch nicht, die Basics der entsprechen Tierart vor dem Praktikumsbeginn zu wiederholen. So ist der Start in das Praktikum nicht zu überwältigend.

Während des Praktikums am besten alles mitnehmen was geht! Egal, ob nachts oder am Wochenende (im Übrigen sieht man im Notdienst meistens die interessantesten Sachen). Und vor allem immer fragen, wenn was unklar ist. Motivation und Hilfsbereitschaft sind nie verkehrt. Aus der Sicht als Tierärztin, die jetzt Studierende betreut, kann ich sagen, dass ich sehr schnell erkenne, ob ein Studierender wirklich motiviert ist, zu lernen. Ein Praktikant /-in muss bereit sein mit Kleinigkeiten anzufangen. Wenn die betreuende Tierärztin erkennt, dass der/die Praktikant /-in bereit ist anzupacken, bringt diese /-r sicher als nächstes gerne praktische Sachen bei.

Noch ein letzter Tipp: Wenn das Praktikum nicht das Richtige ist und man es währenddessen merkt: Keine Scheu haben, sich umzuorientieren und ggf. einen anderen Praktikumsplatz zu suchen. Umgekehrt, wenn man sich in einem Praktikumsplatz besonders wohl fühlt oder vieles lernt, lohnt es sich auch das Praktikum zu verlängern. Je länger man in einer Tierarztpraxis/ -klinik ist, desto mehr darf man meistens auch selbständig arbeiten.

 

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